Unterstützte Kommunikation

„Man kann nicht nicht kommunizieren!“ (Watzlawick)

Ausgehend von diesem Gedanken begreifen wir in der Stiftung Waldheim Angebote und Maßnahmen der unterstützten Kommunikation als wichtigen Baustein in der Begleitung von Menschen mit Behinderung. Der Grund ist einleuchtend, denn ein Großteil dieser Gruppe gehört zum Personenkreis der kaum oder nicht sprechenden Menschen. Diese brauchen daher unsere fördernden Angebote.

Unterstützte Kommunikation bedeutet dabei im engeren Sinne alternative oder vereinfachte Mitteilungsarten als Ersatz oder Ergänzung zur Lautsprache. Sie zielt auf die Erweiterung der kommunikativen Fähigkeiten der betroffenen Personen im Alltag. Sie sollen dadurch Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle besser mitteilen können. Somit erhöht sich ihre Teilhabe am täglichen Leben und ihr Einfluss auf ihre Umwelt.

Womit arbeiten wir?

Um ein ganzheitliches Bild der betroffenen Person zu erhalten wird eine umfassende Anamnese, strukturierte Beobachtungen und eine gezielte Bestandsaufnahme der kommunikativen Kompetenzen vorgenommen. UK-Diagnostik als verstehende Diagnostik sucht nach Ansätzen zur individuellen Befriedigung kommunikativer Bedürfnisse. Ausgehend von diesen Hintergründen werden gezielte, individuelle Hilfen und Maßnahmen entwickelt. Die jeweiligen Angebote und Interventionsmaßnahmen lassen sich einteilen in nichtelektronische Hilfsmittel und elektronische Hilfsmittel.

Unter den nichtelektronischen Hilfsmitteln versteht man den Einsatz von Bildern und Fotos, insbesondere aber von Symbolen und Piktogrammen. Hiermit können einfach Gegenstände und Befinden auf Bildkarten dargestellt, als auch Tagesabläufe und Erlebnistagebücher können gemeinsam erstellt und ebenfalls genutzt werden.

Auch die Verwendung von sprachbegleitenden Gebärden fällt unter diese Form der
Unterstützung. Viele Personen nutzen bereits eigene Gesten und können hierüber wichtige Anliegen vermitteln. Dies gilt es aufzugreifen und gezielt wichtige Signalwörter und Aussagen im Alltag zu gebärden.

Unter elektronischen Hilfsmitteln versteht man z.B. Sprachcomputer, sogenannte Talker
oder auch Aufnahmegeräte. Diese können sehr individuell durch das Bedienen einzelner
Symboltasten, Sensoren oder Tasten, vorher ausgesprochene Worte oder Sätze verständlich wieder geben.

Der Vorteil elektronischer Kommunikationshilfen besteht darin, dass sie eine von personellen Hilfen unabhängige Kommunikation ermöglichen und den Kontakt auch zu unvertrauten Personen erleichtern.

Wichtig ist die Akzeptanz der entsprechenden Maßnahmen oder Geräten bei allen
Bezugspersonen und natürlich dem Menschen mit Behinderung selbst. Die effektive Anwendung und der Gebrauch dessen muss in einer stetigen Kommunikationsförderung innerhalb des Alltags sichergestellt werden.

Die Methoden und Maßnahmen der Unterstützenden Kommunikation werden in allen Wohn-, Arbeits- und Förderbereichen bedarfsgerecht eingesetzt. Hierfür steht eine umfangreiche Sammlung von Symbolen und Piktogrammen, Gebärden und Hilfsmitteln zur Verfügung. Zudem wird der Umgang mit den Hilfsmitteln und die Umsetzung der Methoden in schwerpunktbezogenen Arbeitskreisen abgestimmt, vereinheitlicht und optimiert.